Flaschenbündel Stickstoff oder Eigenerzeugung? So finden Sie die passende Lösung für Ihr Unternehmen
20.08.2025
Stickstoff ist fester Bestandteil in vielen industriellen Prozessen, sei es in der Metallverarbeitung, Lebensmitteltechnik, Chemie oder Analytik. Die meisten Unternehmen setzen dabei nach wie vor auf Stickstoff-Bündel. Doch diese Lösung bringt nicht nur hohe laufende Kosten mit sich, sondern auch logistische Herausforderungen und Limitierungen, Sicherheitsaufwand und CO₂-Emissionen durch regelmäßige Fahrten des Stickstoff-Lieferanten.
Moderne Stickstoffgeneratoren bieten eine Alternative: Sie erzeugen Stickstoff direkt vor Ort – effizient, unabhängig, planbar und umweltfreundlich. Doch wann lohnt sich die Umstellung auf die Eigenerzeugung?
In diesem Beitrag erhalten Sie eine klare Entscheidungsgrundlage:
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Welche Vorteile und Nachteile bringen beide Lösungen?
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Für welche Anwendungen eignet sich welche Versorgung?
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Wie lässt sich der wirtschaftliche Nutzen einschätzen?
Am Ende wissen Sie, ob sich die Investition in einen Stickstoffgenerator für Ihr Unternehmen auszahlt und wie Sie den nächsten Schritt in die Eigenerzeugung gehen.
Möchten Sie direkt analysieren, ob die Stickstoff-Eigenerzeugung für Ihr Unternehmen sinnvoll ist? Machen Sie hier unverbindlich den ✅ 2-Minuten-Check und sie erfahren, ob Sie von den Vorteilen profitieren können.
Wo werden Stickstoffbündel eingesetzt? Verwendung & Anwendungsbereiche
Stickstoffbündel (mit Stickstoff befüllte Gasflaschenbündel) bestehen aus mehreren Gasflaschen, die zusammen eine größere Gasmenge bereitstellen. Sie bieten eine mobile und flexible Lösung zur Gasversorgung, insbesondere in Bereichen, in denen hohe Reinheitsgrade und eine kontinuierliche Gasversorgung erforderlich sind. Diese Bündel sind aufgrund ihres hohen Fülldrucks (200-300 bar) in der Lage, eine konstante Stickstoffversorgung zu gewährleisten, ohne dass eine stationäre Infrastruktur erforderlich ist.
Stickstoffbündel kommen in einer Vielzahl von industriellen Prozessen zum Einsatz, die auf eine zuverlässige und schnelle Stickstoffversorgung angewiesen sind. Die Anwendung reicht von Schneidprozessen in der Metallbearbeitung bis hin zur Verpackungstechnologie in der Lebensmittelindustrie. Häufige Einsatzbereiche der Gasflaschen sind:
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Metallbearbeitung: Stickstoff dient als Schneid-, Spül- und Resonatorgas (z.B. Stickstoff für Laserschneiden). Das Gas sorgt dafür, dass bei der Bearbeitung von Metallen hohe Temperaturen effizient kontrolliert werden.
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Chemie & Analytik: In der chemischen Industrie und in Laboren wird Stickstoff als Trägergas eingesetzt, um Reaktionen zu stabilisieren und zu kontrollieren.
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Lebensmittelindustrie: Stickstoff wird für die Verpackung von Lebensmitteln verwendet, um die Haltbarkeit zu verlängern und die Qualität zu sichern. Es kann zudem als Intertga eingesetzt werden, z.B. bei der Abfüllung von Getränken (Beispiel Romina Mineralbrunnen).
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Pharmazeutische und elektronische Fertigung: In diesen Branchen wird Stickstoff zur Inertisierung eingesetzt, um Oxidation zu verhindern und die Produktion empfindlicher Materialien zu gewährleisten.
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Automobil- und Kunststoffindustrie: Stickstoff wird bei Druckanwendungen und Tests verwendet, z. B. in der Fertigung von Autoteilen oder in Dichtheitsprüfungen.
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Ex-Schutz: Stickstoff wird in gefährlichen Umgebungen verwendet, um Sauerstoff zu verdrängen und so Explosionsgefahren zu reduzieren.
Die Herausforderungen beim Einsatz von Stickstoffbündeln
Trotz der Flexibilität bringen Stickstoffbündel auch Herausforderungen mit sich, die Unternehmen dazu bewegen könnten, über Alternativen nachzudenken:
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Hohe Kosten: Der Kauf oder die Miete von Stickstoffflaschen, Transport, Handling und Lagerung verursachen erhebliche Betriebskosten.
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Logistischer Aufwand: Die regelmäßige Lieferung und Lagerung der Gasflaschenbündel erfordern eine durchdachte Organisation und einen hohen organisatorischen Aufwand, um Unterbrechungen in der Produktion zu vermeiden.
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Sicherheitsaspekte: Der hohe Fülldruck (oft 200 bis 300 bar) erfordert spezielle Sicherheitsvorkehrungen, wie sichere Anschlüsse und Ventile, Druckminderer und Rohrleitungen, um Unfälle zu vermeiden.
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Begrenzter Gasinhalt: Eine kontinuierliche Versorgung ist nur durch eine ausreichende Lagerhaltung gewährleistet. Ist der Bedarf an Gas höher als erwartet, kann es zu Engpässen kommen.
Finale Prüfung eines kundenindividuellen Stickstoffgenerators mit Bündeln
Eigenerzeugung von Stickstoff – eine smarte Alternative?
Stickstoffgeneratoren bieten eine zunehmend attraktive Lösung für Unternehmen, die ihren Stickstoffbedarf flexibel und unabhängig decken möchten. Durch moderne Technologien wie PSA (Pressure Swing Adsorption) oder Membrantechnologie wird Stickstoff direkt aus der Umgebungsluft gewonnen – ohne die Notwendigkeit externer Lieferanten.
Wie funktioniert die Stickstoffeigenerzeugung?
Die Technologie trennt Sauerstoff und Stickstoff mithilfe von Membranen oder Druckwechseladsorption und erzeugt dabei Stickstoff in den gewünschten Reinheitsgraden. Dieser kann flexibel auf den spezifischen Bedarf des Unternehmens angepasst werden und erreicht häufig eine Reinheit von 95 % bis 99,999 %, je nach Anwendung.
Häufige Einwände gegen die Stickstoffeigenerzeugung – und warum sie oft unbegründet sind
Trotz der klaren Vorteile gibt es häufige Vorbehalte, wenn es um die Stickstoffeigenerzeugung geht. Diesen möchten wir im Folgenden auf den Grund gehen:
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Hohe Anfangsinvestition:
Zwar sind die Anschaffungskosten für eine Stickstoffanlage höher als die Miete von Gasflaschenbündeln, jedoch amortisieren sich diese innerhalb weniger Jahre, da die kontinuierlichen Miet- und Lieferkosten entfallen. Besonders für hochreine Anwendungen gibt es zudem staatliche Förderungen, die die Investitionskosten weiter senken können.
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Platzbedarf:
Moderne Stickstoffgeneratoren sind kompakt und können ohne große Umbaumaßnahmen als Plug & Play-Systeme installiert werden. Viele Geräte passen problemlos in bestehende Produktionsumgebungen, ohne dass erheblicher zusätzlicher Raum erforderlich ist.
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Nicht ausreichende Reinheitsgrade:
Einige Unternehmen befürchten, dass die Reinheit des erzeugten Stickstoffs nicht ausreicht. Tatsächlich bieten hochmoderne Systeme Stickstoff in Reinheitsgraden von bis zu 99,9999 %, was für nahezu alle industriellen Anwendungen vollkommen ausreichend ist.
Vorteile der Stickstoffeigenerzeugung
Die Stickstoffeigenerzeugung bietet zahlreiche Vorteile, die Unternehmen helfen können, nicht nur ihre Kosten zu senken, sondern auch ihre Unabhängigkeit von Lieferanten und Nachhaltigkeit zu steigern.
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Kosteneinsparungen:
Der größte Vorteil liegt in den günstigen laufenden Betriebskosten – insbesondere in Kombination mit einer PV-Anlage. Einmalige Investitionskosten für den Generator amortisieren sich durch den Wegfall der Miet- und Lieferkosten für Stickstoffflaschen. Darüber hinaus entfällt der logistische Aufwand für den Wechsel der Gasfaschen und die Lagerung.
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Unabhängigkeit von externen Lieferanten und Preisschwankungen:
Die Eigenerzeugung ermöglicht es, den Stickstoffbedarf direkt vor Ort zu decken und unabhängig von Lieferanten oder Preisschwankungen zu agieren. Unternehmen sind nicht mehr auf den Markt für Flaschenbündel angewiesen und können so ihre Produktionskosten besser kalkulieren.
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Flexible Produktion abgestimmt auf den individuellen Gasbedarf:
Stickstoff wird nach Bedarf produziert, was die Produktionsprozesse flexibler und anpassungsfähiger macht. Unternehmen können die Gasproduktion jederzeit an ihren spezifischen Bedarf anpassen und so Ressourcen besser nutzen. Durch die Nutzung eigener Flaschenbündel kann Stickstoff auf „Vorrat“ erzeugt werden und in den Flaschen „gespeichert“ werden. Das macht insbesondere in Kombination mit einer PV-Anlage Sinn, weil sich Sonnenstunden so optimal nutzen lassen. -
Nachhaltigkeit durch CO₂-Reduktion:
Durch die Vermeidung von Transporten und den damit verbundenen CO₂-Ausstoß trägt die Stickstoffeigenerzeugung zu einer nachhaltigen Lösung bei. Unternehmen können so ihre CO₂-Bilanz deutlich verbessern und gleichzeitig Transportkosten und Emissionen reduzieren.
Kundenindividuelle Lösung einer "Plug and Play"-Stickstoffanlage
Stickstoffbündel vs. Eigenerzeugung im Vergleich
Kriterium |
Stickstoffbündel |
Stickstoffeigenerzeugung |
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Kosten |
Hohe laufende Kosten |
Einmalige Investition, dann günstige Produktion |
Logistik |
Regelmäßige Anlieferung erforderlich, Wechsel der Bündel |
Kontinuierliche Versorgung direkt vor Ort, keine Wechsel mehr |
Sicherheit |
Handhabung von Hochdruckflaschen erforderlich |
Keine Hochdruckflaschen nötig bzw. kein Wechsel mehr |
Flexibilität |
Abhängig von Lieferzeiten |
Produktion nach Bedarf |
Reinheit |
Bis 99,999 % |
Bis 99,9999 % (je nach System) |
Umweltfreundlichkeit |
Hoher CO2-Ausstoß durch Transporte |
CO2-Reduktion durch entfallende Lieferwege |
Unabhängigkeit |
Abhängig von Lieferanten und Preisschwankungen |
Eigenkontrolle über Produktion und Kosten |
Welche Unternehmen profitieren von der Stickstoffeigenerzeugung?
Stickstoffeigenerzeugung lohnt sich besonders für Unternehmen, die regelmäßig oder in großen Mengen Stickstoff benötigen. Die Möglichkeit, Stickstoff direkt vor Ort zu produzieren, bietet wirtschaftliche und praktische Vorteile für Unternehmen, die auf eine kontinuierliche Gasversorgung angewiesen sind. Besonders von der Stickstoffeigenerzeugung profitieren Unternehmen, die:
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Einen hohen, konstanten Stickstoffbedarf haben: Unternehmen, die regelmäßig große Mengen Stickstoff benötigen, können durch eigene Stickstoffgeneratoren signifikante Kosten sparen und ihre Unabhängigkeit von Lieferanten steigern.
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Kosten und Logistik optimieren möchten: Besonders für Unternehmen mit hohem Stickstoffbedarf wie in der Metallbearbeitung oder Lebensmittelproduktion sorgt die Stickstoffeigenerzeugung für eine flexiblere Versorgung, die unabhängig von externen Lieferungen funktioniert.
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Flexibilität benötigen: Unternehmen in der Pharmazeutik oder Chemieindustrie, die hohe Reinheitsgrade von Stickstoff benötigen, profitieren von der flexiblen Anpassung der Gasproduktion. Durch Eigenerzeugung ist die Stickstoffversorgung nicht nur günstiger, sondern auch anpassungsfähig an schwankende Produktionsanforderungen.
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Nachhaltigkeitsziele verfolgen: Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen und ihre CO₂-Bilanz verbessern möchten, profitieren von der Reduktion von Transportemissionen
Fazit: Stickstoffbündel kaufen oder lieber auf die Eigenerzeugung setzen?
Ob sich die Umstellung auf Stickstoffeigenerzeugung für Ihr Unternehmen lohnt, hängt vor allem vom individuellen Bedarf ab. Unternehmen mit kontinuierlichem Stickstoffbedarf können durch eigene Stickstoffgeneratoren signifikante Kosteneinsparungen erzielen und ihre Versorgungssicherheit deutlich verbessern. Die Eigenerzeugung hilft zudem, die Abhängigkeit von Lieferanten und Preisschwankungen zu verringern, während gleichzeitig die CO₂-Emissionen durch den Wegfall von Transporten reduziert werden.
Für Betriebe mit unregelmäßigem oder niedrigem Stickstoffverbrauch können Stickstoffbündel weiterhin eine praktikable Lösung sein. Doch in jedem Fall lohnt sich eine genaue Bedarfsanalyse, um die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung für Ihre Anforderungen zu finden.
Sie sind noch unsicher, ob sich eine Stickstoffeigenerzeugung für Sie lohnt?
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